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IT-Fachkräfteinitiative für Hessen
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IT-Zusatzqualifikationen für Auszubildende

Parallel zu den vorhandenen Bemühungen, Ausbildungsberufe und Weiterbildungsmaßnahmen an die neuen Erfordernisse einer flexiblen und IT-orientierten Wirtschaft anzupassen, treten verstärkt Bemühungen, Zusatzqualifikationen während der dualen Ausbildung zu vermitteln. Gegenwärtig werden allerdings Konzepte mit unterschiedlichen Zielsetzungen mit dem Begriff der Zusatzqualifikation belegt. Dass BIBB vertritt die Ansicht, dass die Zusatzqualifikationen einerseits von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, andererseits von betriebsspezifischen Qualifizierungen abzugrenzen sei.

Aufstiegsorientierte Zusatzqualifikation
Die ursprüngliche Idee der Zusatzqualifikation besteht in der "Aufstiegsbezogenen Differenzierung und Individualisierung von Lernprozessen". Ziel ist es dabei, leistungsstarken Jugendlichen und Abiturienten eine attraktive Alternative zum Studium zu bieten. Mittel hierfür sind individualisierte berufliche Qualifizierungs- und Entwicklungswege beginnend in der dualen Ausbildung, die tendenziell für Führungspositionen qualifizieren sollen, die bisher den Absolventen dualer Ausbildungswege überwiegend nicht zugänglich waren.

Kriterien einer Zusatzqualifikation
Das BIBB formuliert verschiedene Kriterien, die aufstiegsorientierte Zusatzqualifikationen von anderen Bildungsmaßnahmen abgrenzen sollen:
  • Exklusivität für leistungsstarke Auszubildende,
  • die Individualisierung der Zusatzqualifikation,
  • die rechtlich-organisatorische Differenzierung von Lerngruppen,
  • ausbildungsbegleitender Verlauf parallel zur dualen Ausbildung,
  • ein Umfang, der 100 Stunden nicht wesentlich unterschreitet,
  • Abschlusszertifikat eines Betriebes, Bildungsträgers oder Kammer,
  • Option auf erleichterten Zugang zu beruflichen Aufstiegspositionen,
  • Option auf Anrechnung ("credit points") für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen,
  • Integration in das Berufskonzept und Katalysatorfunktion für moderne Aus- und Fortbildungswege.
Differenzierung von leistungsorientierten Zusatzqualifikationen und betriebsspezifischer Ausbildung
Dem BIBB zufolge werden gegenwärtig unter dem Konzept einer Zusatzqualifikation drei verschiedene Ansätze verstanden. Unterschieden werden:
  • Typ I: Aufstiegsrelevante und einzelbetriebsunabhängige, modulare Ausbildungen (bspw. "Betriebsassistent im Handwerk"),
  • Typ II: betriebsspezifisch bezogene aufstiegsqualifizierende Bildungswege (bspw. Modellversuch Telekom "Berufskarrieren im Betrieb"),
  • Typ III: aufstiegserleichternde Zusatzqualifikationen ohne Verzahnung mit Berufskonzepten (bspw. "Fremdsprachenzertifikat").
Demgegenüber sind Zusatzausbildungen abzugrenzen, die auf eine betriebsnahe Optimierung vorhandener, oftmals den betriebsspezifischen Prozessen nicht genügenden, Ausbildungswegen zielen. Beispiele hierfür sind etwa der "Finanzassistent" als Zusatzausbildung zur Lehre des Bankkaufmann und Versicherungskaufmann. Dabei ist im Einzugsbereich der Ausbildungskombination zu beobachten, dass die Kombinationsausbildung die einfache Ausbildung verdrängt.

Angebote an Zusatzqualifikationen
Ein umfassender Überblick über das bundesweite Angebot an Zusatzqualifikationen aller Varianten ist unter www.ausbildung-plus.de zu finden. Diese Datenbank basiert auf den Meldungen der Anbieter, Kriterien sind u.a. ein zeitlicher Mindestumfang (bspw. keine Tagesseminare) und die Ausbildungsordnung ergänzende Ausbildungsinhalte. Die dort aufgeführten Bildungsschritte umfassen überwiegend ein breites Angebot an Qualifikationen des Typs I und III. Eine detaillierte Analyse der vorhandenen Angebote - bspw. entlang der Kriterien des BIBB oder der individuellen, leistungsbezogenen Exklusivität - muss gegenwärtig offen bleiben. Eine größere Flexibilität gegenüber den BIBB-Kriterien kann jedoch angenommen werden.

Der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland "eco Electronic Commerce Forum e.V." initiiert verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen. Hierzu gehörte u.a. das Programm eScout von 1998, das als Pilotprojekt an einer Kölner Berufsschule 2500 Schülern die elektronische Geschäftsabwicklung vermittelte. In Bremen wurden im März 2002 die ersten 100 Absolventen der Zusatzqualifikation "E-Commerce/ Junior-Assistent" verabschiedet. Auch diese Zusatzqualifikation zielt auf die elektronische Geschäftsabwicklung, Bezugsgruppe waren auszubildende Bankkaufleute, Industriekaufleute und Wirtschaftsassistenten.

Zusatzqualifikationen in Hessen
In Bezug auf Hessen sind unter Ausbildung-Plus unter den IT-bezogenen Zusatzqualifikationen bspw. sowohl die Vermittlung einzelner Computersprachen (bspw. "C++" oder "Visual Basic") als auch europaweit zertifzierte Kenntnisse ("Europäischer Computer Führerschein ECDL") sowie Fremdsprachenkenntnisse zu finden. Weiterhin umfasst das Angebot auch komplexe Zusatzqualifikationen (bspw. "Kaufmännischer Assistent für Informationsverarbeitung") sowie die Verbindung von dualer Ausbildung und Studium ("Berufsbegleitender Studiengang Informatik"). Zu den Anbietern gehören u.a. Kammern, Fachschulen und auch Unternehmen; der jeweilige Stundenumfang variiert dabei in hohem Maße.

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